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Lebensweisheit: Lass dich nicht aus der Ruhe bringen, denk an den Götz von Berlichingen

Rähmchenguide - Zander Einführung Größe und Ohren Holzart und Seitenteile Drahtung Die Nut im Oberträger - Anmerkungen zum Einlöten Plastikrähmchen, Modifizierung Einführung Die   schier   unüberschaubare   Menge   an   verschiedenen   Varianten   und   Größen   bei   Beuten   und   Rähmchen   im   deutschsprachigen   Imkerraum   ist   sprichwörtlich.   Aber   selbst   bei   ein   und   denselben Beutenmaß   gibt   es   noch   eine   Unmenge   an   Unterschieden   bei   den   Rähmchengrößen   und   Arten.   Dieser   Guide   soll   ein   bisschen   Licht   in   das   Dunkel   des   Rähmchendschungels   bringen.   Ich   beziehe mich   dabei   allerdings   nur   auf   die   von   mir   genutzte   und   weit   verbreitete   Zanderbeute.   Vieles   wird   auch   für   Rähmchen   anderer   Beuten   zutreffen,   anderes   gibt   es   nur   bei   Zander.   In   der   Hauptsache geht   es   darum,   überhaupt   erst   einmal   Klarheit   zu   bekommen,   was   es   für   Unterschiede   gibt   und   wie   sie   sich   auswirken,   letztendlich   für   welches   Rähmchen   ich   mich   am   Anfang   oder   beim Nachkauf entscheiden soll. Größe und Ohren Das   Zanderrähmchen   schlechthin   ist   420   mm   lang   und   220   mm   hoch.   Die   Breite   der   Oberträger   kann   unterschiedlich   sein   (meisten   ca.   22mm),   wird aber   durch   Abstandshalter   so   eingestellt,   dass   der   Abstand   von   Rähmchenmitte   zu   Rähmchenmitte   35mm   beträgt.   Die   Bienen   können   dann   eine schöne   Wabe   mit   Zellen   von   10   -   12mm   Tiefe   bauen   und   haben   noch   soviel   Platz   in   der   Wabengasse,   das   zwei   Bienen   Rücken   an   Rücken   aneinander vorbeikommen.   Die   Größe   der   Rähmchen   -   respektive   der   Waben   -   wurde   so   gewählt,   das   eine   gute   Königin   in   zwei   Bruträumen   á   10   Waben   immer ausreichend   Platz   zum   stiften   hat   und   rund   um   das   Brutnest   ein   Futterkranz   gebildet   werden   kann.   Im   Nachhinein   hat   sich   das   als   sehr   großzügig bemessen gezeigt, deshalb gibt es auch Zanderbeuten mit dem originalen Zanderrähmchenmaß aber nur 9 Waben pro Brutraum (die nutze ich). Zu   der   Länge   der   Rähmchen   kommt   noch   die   Auflagefläche   -   Ohren   genannt.   Kurze   Ohren   sind   16   mm   lang   und   lange   Ohren   28,5   mm.   Die Gesamtlänge   der   Rähmchen   ist   somit   452mm   oder   477mm.   Die   kurzen   Ohren   sind   nicht   sehr   verbreiten,   meines   Wissens   nach   nur   in   den   Erlanger Magazinen   verbaut,   man   muss   das   aber   wissen   -   austauschbar   sind   die   Rähmchen   nur   bedingt   (die   langen   höchstens   mit   Hilfe   einer   Säge). Prinzipiell geht es im Nachfolgenden um die Rähmchen mit langen Ohren. Die   Länge   der   Rähmchen   wird   also   immer   477   mm   betragen,   die   Höhe   richtet   sich   nun   nach   der   Art   der   Zarge.   In   die   Brutraumzarge   kommt   als   das schon   erwähnte   220   mm   hohe   Rähmchen.   Die   Zarge   ist   so   gearbeitet,   dass   zwischen   den   Zargen   entweder   über   oder   unter   dem   Rähmchen   ca. 8mm   frei   bleiben.   Dieser   sogenannte   BeeSpace   ermöglicht   den   Bienen   einen   guten   Durchgang   und   wird   nicht   verbaut.   Dem   Rähmchen   ist   es   egal,   wo   der   BeeSpace   sich   befindet.   Man   kann   aber nur   Zargen   zusammen   verwenden   wo   das   entweder    oben   oder    unten   ist.   Nimmt   man   unterschiedliche   Zargen   ist   der   BeeSpace   zu   groß   und   wird verbaut oder der ungehinderte Durchgang ist nicht möglich. Ich bevorzuge BeeSpace unten, man kann die Zarge dann besser abstellen. Diese   8mm   sind   also   bei   jeder   Zarge   notwendig,   die   Höhe   insgesamt   ist   aber   wieder   variabel.   Um   die Honigernte   zu   vereinfachen   wurden,   auch   in   Anlehnung   an   die   in   der   Welt   verbreitete   Langstroht   - Beute,   Flachzargen   und   Halbzargen   entwickelt.   Die   Rähmchen   dazu   haben   eine   Höhe   von   159   mm bzw.   110   mm.   Ich   bevorzuge   die   Flachzargen,   das   ist   ein   guter   Kompromiss   zwischen   Handlichkeit und Zahl der Honigwaben die man bearbeiten muss. Es   ist   auch   möglich,   die   Ein-Brutraum-Betriebsweise   auf   das   Zander   Maß   zu   übertragen.   Dafür   gibt   es Rähmchen   in   337   mm   Höhe.   Das   ist   eine   gute   Alternative   für   diejenigen,   die   viel   Zandermaterial haben   und   auf   die   Ein-Brutraumbetriebsweise   umsteigen   wollen.   Es   ergibt   sich   z.   B.   die   Möglichkeit, aus    zwei    Flachzargen    einen    Brutraum    herzustellen    und    weitere    Flachzargen    als    Honigräume    zu nehmen.   Als   Fazit   hätte   man   nur   eine   Zargengröße   und   zwei   Rähmchengrößen.   Man   könnte   bei   guter   Tracht   auch   auf   die   beiden   Flachzargen   eine der   ehemaligen   Brutraumzarge   als   Honigraum   stellen   (mit   Mittelwänden,   das   versteht   sich   von   selbst).   Wer   Halbzargen   als   Honigräume   hatte   kann auch   die   weiterverwenden.   Man   könnte   selbst   das   bei   Einraumimkern   verpönte   Hochhängen   einer   Brutwabe   über   Absperrgitter   in   den   Honigraum praktizieren,   sei   es   zum   Auslaufen   lassen   von   Brut   oder   hochlocken   von   Jungbienen   in   den   Honigraum,   so   man   denn   2   Flachzargen   als   Honigraum aufgestellt hat. Wer natürlich von Null anfängt oder nur wenig Material hat sollte gleich das Original nehmen - Dadant. Seitenteile und Holzart Für   die   Fertigung   der   Rähmchen   wird   kein   besonderes   Holz   verwendet,   meistens   gibt   es   zwei   Qualitäten   und   die   Seitenteile   werden   manchmal   in   Hartholz   angeboten.   Ich   habe   alles   im   Einsatz, auch   2.   Qualität   und   bin   durchaus   zufrieden.   Die   Rähmchen   sind   in   der   Beute   keiner   Witterung   ausgesetzt   und   Wachs   und   Propolis   wirken   konservierend.   Am   ehesten   gehen   die   Rähmchen mechanisch   kaputt,   wenn   der   Imker   nicht   aufpasst.   Hartholz   ist   meiner   Meinung   nach   völlig   überflüssig.   So   ein   Rähmchen   hat   auch   nicht   das   ewige   Leben,   vor   allem   die   Brutraumrähmchen sollten ab- und zu aussortiert und dem Feuer übergeben werden, auch aus hygienischen Gründen. Bei   den   Seitenteilen   gibt   es   "gerade   Seitenteile"   und   "Hoffmann   Seiten".   Die   Hoffmanns   erweitern   sich   im   oberen   Drittel   auf   35mm   und   haben   damit   den   eingebauten   Bienenabstand.   Die geraden müssen noch mit Abstandshaltern versehen werden. Beides hat Vor- und Nachteile. Nachdem ich alles ausprobiert habe nehme ich wieder die Hoffmannseiten. Die Hoffmannsseitenteile Vorteile: keine zusätzliche Arbeit durch Anbringen von Abstanshaltern Bienenabstand stimmt immer werden gut verbaut und bilden festen Block (gut beim Wandern) Nachteile: werden gut verbaut und bilden festen Block (schlecht beim Wabenziehen) Bienen können beim rücken gequetscht werden Die geraden Seiten Vorteile: leichtes Wabenziehen Keine Gefahr für Bienen und Königin beim Hin- und Herrücken der Rähmchen Nachteil: Mehrarbeit, bei Polsternägeln als Abstandshalter auch sehr fummelig Abstand stimmt manchmal doch nicht, auch nach oben nicht (bei Plastikabstandshaltern) Waben könne beim Transport klappern und Bienen quetschen Schlussendlich   ist   die   Wahl   der   Seitenteile   nicht   ganz   so   gravierend,   wer   nie   wandert   wird   mit   den   geraden   auch   gut   zurechtkommen,   wer   es   einfach mag nimmt Hoffmann. Drahtung Die   Rähmchen   sind   je   nach   Bauhöhe   mehrfach   gedrahtet   um   der   Mittelwand   und   später   der   gesamten   Wabe   den   nötigen   Halt   zu   verleihen.   Das Materials   sollte   immer   Edelstahl   sein,   es   gibt   auch   verzinkten   Rähmchendraht   aber   davon   halte   ich nicht   viel   oder   denke   zumindest,   dass   da   an   der   falschen   Stelle   gespart   wird.   Der   Preisunterschied   bei 100 Rähmchen bewegt sich im Cent-Bereich. Die    Drahtung    der    Rähmchen    kann    senkrecht    oder    waagerecht    erfolgen.    Ich    habe    hier    einen eindeutigen   Favoriten:   waagerecht !   Ich   kann   nicht   einen   einzigen   Vorteil   der   senkrechten   Drahtung erkennen, aber viele Nachteile: beim Spannen werden Ober und Unterträger zusammengezogen, bei 10mm Holzstärke auch schon bei ganz sachter Spannung Wenn man die Wabe ausschneidet, egal ob die vorher im Wachsschmelzer war oder nicht   -   das   geht   beim   waagerechten   Draht   viel schneller und einfacher ohne dass man einen Draht zerschneidet wenn man mit dem Stockmeisel Über oder Unterbau entfernt beschädigt man den Draht,   auch   wenn   der   manchmal   in   einer   Nut liegt das   einlöten   der   Mittelwand   geht   beim   waagerechten   wesentlich   schneller   und   einfacher   (zumindest   bei   meiner   Methode   -   siehe unten) die waagerecht gedrahteten Brutraumrähmchen können sehr einfach zum Flachzargenhonigrähmchen umgebaut werden (relevant für Umsteiger auf 1,5 Zander) Der   einzige   Nachteil,   der   bei   der   waagerechten   Drahtung   auftreten   soll,   ist   die   Behauptung,   die   Waben   würden   im   unteren   Bereich   wellig.   Ich   kann   das   nicht   nachvollziehen,   nicht   einmal   bei   den Großraumwaben. Die Nut im Oberträger, Anmerkungen zum Einlöten Viele   Rähmchen   haben   eine   Nut   im   Oberträger,   in   die   man   die   Mittelwand   vor   dem   einlöten   schön   einführen   kann.   Das   ist   meiner   Meinung   nach   völlig   überflüssig.   Auch   wenn   die   Mittelwand   nur angelegt   wird   -   sobald   die   Bienen   bauen   wird   die   Mittelwand   sofort   oben   an   den   Oberträger   angebaut.   Außerdem   wird   die   Nut   nach   dem   ersten   Ausschmlezen   so   voller   Wachs   sein,   dass   man   Sie erst einmal freikratzen müsste, um die neue Mittelwand einsetzen zu können. Naja - wer sonst nichts zu tun hat! Andere Meinungen besagen, man solle die Mittelwand unten anlegen, weil unten sonst nicht angebaut wird! Das ist grundsätzlich falsch. Leider wird diese Meinung häufig vertreten und der geneigte Anfänger glaubt das auch! Richtig ist: Oben anlegen - egal ob in der Nut oder davor- und unten bleibt frei! Es ist so, dass in den meisten Fällen die Wabe der Flach- und Halbzargen auch an den unteren Rähmchenträger angebaut wird, in den Bruträumen bleibt in der Regel unten ein Spalt frei und das ist gut so! Die Wabe soll die Schwingungen, die die Biene bei Ihrem Schwänzeltanz verursacht an alle Bienen auf der Wabe übertragen. Auch die Bienen, die sich nicht in unmittelbarer Nähe der Tänzerin befinden müssen wissen, dass eine Futterquelle aufgetan wurde! Wenn die Wabe rundherum angebaut ist wird die Übertragung der Schwingungen jedoch stark eingeschränkt, was sich wiederum negativ auf die Sammelleistung auswirkt. Wer mehr darüber erfahren will, dem empfehle ich " Phänomen Honigbiene " von Prof. Tautz. Der hat dazu an der Uni Würzburg Forschung betrieben. Zum   einlöten   sei   noch   angemerkt:   man   braucht   keinen   extra   Löttrafo,   vielleicht   noch   zwei   verschiedene   für   unterschiedliche   Rähmchengrößen.   Ein   einfaches   billiges   Ladegerät   für   Autobatterien reicht   volkommen   aus.   Man   kann   damit   eine   Mittelwand   nicht   komplett   in   einem   Durchgang   einlöten,   für   mich   ist   das   aber   ehre   Vor-   als   Nachteil.   Ich   löte   bei   den   Zanderrähmchen   jeden   Draht einzeln   -   mit   zwei   Kontaktspitzen   am   Ladegerät   kurz   in   die   Drahtösen   im   Seitenteil   -   Sekundensache   -   mit   einiger   Übung   lässt   sich   der   richtige   Zeitpunkt   aber   sehr   gut   abpassen.   Außerdem   hat das den Vorteil, das der Draht an allen Stellen gleich schnell heiß wird und die Mittelwand gleichmäßig "versinkt". Plastikrähmchen und Modifikationen Zu den Plastikrähmchen kann ich mich nicht äußern weil ich diese nie benutzt habe. Ich weiß, dass es so etwas gibt - auch für Zanderbeuten - und erwähne es hier deshalb. Die   Holzrähmchen   gibt   es   auch   mit   modifizierten   Oberträger.   Das   bedeudet   nichts   anderes,   als   dass   der   Oberträger   statt   der   üblichen   22mm   Breite   und   10mm   Stärke   27mm   breit   und   19mm stark   ist.   Die   Rähmchen   sind   dadurch   sehr   stabil.   Durch   den   breiten   und   starken   Oberträger   soll   der   Wildbau   zwischen   den   Zargen   vermieden   werden.   Ich   kann   das   weder   bestätigen   noch widerlegen.   In   den   Honigräumen   benutze   ich   die   modifizierten   Rähmchen   noch   häufig,   ganz   einfach   weil   ich   damit   mal   angefangen   habe   und   diese   Rähmchen   praktisch   unkaputtbar   sind.   Aus den Bruträumen habe ich Sie im Rahmen der Wabenhygiene nach und nach ausgesondert und nicht  durch neue ersetzt. Im   Winter   2003   -2004   hatten   wir   eine   sehr   ungünstige   Wetterlage.   Im   November   hatten   die   Bienen   noch   ein   relativ   großes   Brutnest   zu   pflegen   als   plötzlich   eine   Kältewelle   einbrach.   Zwei   Völker sind   mir   eingegangen,   auf   dem   Brutnest   direkt   unterm   Futter,   welches   in   der   oberen   Zarge   reichlich   vorhanden   war.   Rund   um   das   Brutnest   war   alles   trocken.   Gleiches   Bild   bei   beiden   Völkern.   Ich habe die Vermutung, dass die Bienen den Übergang über den "dicken" Oberträger nicht geschafft haben. Seither meide ich die modifizierten Oberträger in den zweizargig geführten Völkern. Frühjahr 2016 Claus Hebenstreit
· · · · · · · · · · · gerade Seitenteile, waagerecht gedrahtet, die Plastikabstandshalter sind untauglich, die benutze ich nicht mehr Hoffmanns Seitenteile, senkrecht gedrahtet, Ober und Unterträger deutlich durchgebogen - hab ich alle ausgesondert 159 mm hoch, Hoffmann Seitenteile, waagerecht gedrahtet, das ideale Honigraumrähmchen Edelstahldraht sollte selbstverständlich sein, mit der selbstgebauten Ahle geht auch das Ösen einsetzen flott von der Hand Hoffmann Seitenteile in 337 mm, waagerecht gedrahtet und modifizierter Oberträger, dient der Stabilität der riesen Wabe und schadet bei der Ein-Raum-Betriebsweise nicht 337 mm Rähmchen, Hoffmann Seitenteile, waagerecht gedrahtet, auch Zander 1,5 genannt, geht auch in zwei Flachzargen als Brutraum Muldenbiene